Kapitel 36
In Utah fließt Blut
aus „Mormonism – Shadow or Reality“ von Jerald und Sandra Tanner
übersetzt von Manfred Trzoska
Im Kapitel über „Blutsühne“ zeigten wir, dass die frühen Mormonenführer lehrten, dass Männer, wenn sie bestimmte Sünden begingen, IHR BLUT auf den Boden VERGIESSEN LASSEN SOLLTEN, damit sein Duft zum Himmel als ein OPFER FÜR DIE SÜNDEN aufsteigen könnte; und der duftende Weihrauch würde für ihre Sünden SÜHNEN...“ (Deseret News, 1856, S. 235)
Wir haben demonstriert, dass sogar Gustive O. Larson, Professor der Kirchengeschichte an der Brigham-Young-Universität, bereit ist zuzugeben, dass „Blutsühne“ tatsächlich praktiziert wurde und dass er „einen mündlich berichteten Fall von einem Mr. Johnson in Cedar City“ zitiert, „der wegen Ehebruchs mit seiner Stieftochter durch ein BISCHOFSGERICHT für schuldig befunden und ZUM TODE ZUR SÜHNE SEINER SÜNDEN verurteilt wurde.“ (Utah Historical Quarterly, Jan. 1958, S. 62, Fußnote 39)
Wir haben auch gezeigt, dass ein „Dr. Vaun“ wegen desselben Vergehens „NIEDERGESCHOSSEN UND GETÖTET“ wurde. Es gab viele andere Fälle von „Blutsühne“ im frühen Utah. Am 21. September 1851 schrieb Hosea Stout von einem weiteren Mord: „Ich erfuhr heute, dass Howard Egan, der vor kurzem von den Goldminen zurückgekehrt ist, und als er erfuhr, dass seine Frau verführt worden war oder, in anderen Worten, bereitwillig von James M. Monroe ein Kind bekommen hatte... Egan zog eine Pistole und erschoss ihn, der der zweite Mann war, der absichtlich wegen desselben Vergehens in weniger als einem Jahr im Territorium erschossen wurde.“ (On The Mormon Frontier, The Diary of Hosea Stout, Bd. 2, Seite 404)
Der Mormonenapostel George A. Smith argumentierte im Namen des Angeklagten. Im Journal of Discourses, veröffentlicht von der Mormonenkirche, finden wir folgende Aussage von George A. Smith:
„Der Grundsatz, der einzige, der in den Herzen sämtlicher Bewohner dieses Territoriums schlägt und pocht, ist einfach folgender: Der Mann, der seines Nächsten Frau verführt, muss STERBEN und ihr nächster Verwandter muss ihn TÖTEN!... Als die Nachricht Iron County erreichte, dass Egans Frau von Monroe verführt worden war, war die allgemeine Schlussfolgerung, 'dass es eine weitere Hinrichtung geben müsse'; und wenn Howard Egan diesen Mann nicht getötet hätte, wäre er für immer von der Gemeinschaft verdammt worden und hätte nicht ohne die finsteren Blicke eines jeden in Frieden leben können...
Tötete Howard Egan diesen Mann, so war es im Einklang mit den festgesetzten Grundsätzen der Gerechtigkeit, die man in diesen Bergen kennt. Dass die Leute dieses Territoriums ihn als Mittäter der Verbrechen dieser Kreatur betrachtet hätten, wenn er es nicht getan hätte, ist ebenfalls ein klarer Fall... er wäre in den Augen dieser ganzen Gemeinschaft verdammt... Ich möchte, dass das Krokodil, die Hyäne, die das Ansehen unserer Frauen vernichten wollte, fühlt, dass das Zeichen auf sie und der Rächer auf ihre Fährte gesetzt ist, bereit, sich jeden Augenblick auf sie zu stürzen, um Rache zu nehmen...“ (Journal of Discourses, Bd. 1, S. 97-99)
Hon. Z. Snow, Richter des Ersten Gerichtlichen Distrikts für das Territorium Utah, argumentierte gegen Apostel Smiths Behauptung, dass es in Ordnung wäre, im Namen des Herrn zu töten: „Wenn er, wie es vom Anwalt des Angeklagten behauptet wird, Monroe im Namen des Herrn tötete, ändert dies nicht das Gesetz in diesem Fall.“ (Ebenda, Seite 101) Da die Mormonenkirche Egan unterstützte, gab es keine Chance auf eine Verurteilung, und daher wurde er frei gelassen.
Neben der Todesstrafe wendeten die Mormonenführer Auspeitschung und Kastration an, um ihr Volk in Richtung zu halten. Brigham Young berichtete folgendes in seinem Geschichtsbericht unter dem Datum des 6. September 1846: „Daniel Barnham, Palatiah Brown und Jackson Clothier erhielten jeder dreißig Hiebe mit einer Hickory-Gerte auf ihren Rücken, ausgeführt vom Marschall, wegen unerlaubten Verkehrs mit Frauen.“ („Manuscript History of Brigham Young“, 6. September 1846, Maschinen geschriebene Kopie)
Unter dem Datum des 12. September 1846 schrieb Brigham Young: „Einige Jungs sind im Lager ausgepeitscht worden, und es ist recht so.“ Am nächsten Tag hielt Brigham Young eine Predigt, in der wir folgendes finden:
„Präs. Young sagte...
Es hat neulich im Lager einige Gefühle gegeben, weil einige unbändige Jungs vom Marschall für ihre Bosheit geprügelt worden sind... Der Marschall hat die Jungs nicht genug ausgepeitscht, wenn er es getan hätte, hätten sie nicht ihre Racheschwüre ausgespuckt, er hätte sie ihnen herauspeitschen sollen... man sollte sich um solche Übertreter auf eine Weise kümmern, dass sie nicht wimmern. Er sagte, dass er jeden Mann auspeitschen würde, der solch eine Verderbtheit unterstützt...“ („Manuscript History of Brigham Young“, 13. September 1846)
Hosea Stout spricht über dieselbe Sache in seinem Tagebuch: „Freitag, 4. September 1846... Ich sah Brd. Wilford Woodruff, der mich über das Betragen einiger junger Männer gegenüber einige junge Frauen informierte... sie und die Mädchen waren fünfzehn Nächte hintereinander bis nach 2:00 Uhr draußen gewesen, und dass es sein Wunsch wäre & der Wunsch des Präsidenten, dass ich die Sache in die Hand nehmen und zusehen sollte, dass sie eine gerechte Bestrafung bekämen, indem sie ausgepeitscht würden, und dass ich meinen eigenen Kurs einschlagen und mein eigenes Gerechtigkeitsempfinden bei der Ausführung einsetzen sollte... Die Vergehen dieser Männer waren Ehebruch oder fleischliche Verbindung mit den Mädchen, die vielen wohl bekannt waren, und die rechtmäßige Strafe war Tod.
1. Sept. 1846. Ich war damit beschäftigt, Vorbereitungen für die Ausführung der Anordnung des Präsidenten und Brd. Woodruffs zu treffen... einer dieser Männer hackte Holz...
Als wir kamen, ahnte er unser Vorhaben und wurde ungewöhnlich aufgeregt. Er begann zu flehen... Er hätte Woodruff getroffen & überzeugte ihn nicht, auch konnte er es nicht, da Woodruff ihm von dieser Seite der Hölle erzählte, denn er sagte ihm, dass nicht einmal Feuer & Schwefel sie reinigen könnte, so dass sie, als sie zwei von uns mit Gewehren kamen, an nichts anderes denken konnten, dass sie damit getötet werden würden. Dies war, was ihn so sehr erregte. Schließlich sagte ich in wenigen Worten, dass wir unsere Befehle ausführen müssten... Er weinte & und bettelte die ganze Zeit. Schließlich rief er aus, dass er nicht fortgeführt und auf diese Weise getötet werden möchte. Dann erkannte ich, was er erwartete, also sagte ich ihm, dass er nicht getötet werden sollte. Dann erwartete er, dass wir im die nächst schlimmste Strafe auferlegen würden [Juanita Brooks erklärt, dass „die zweitschlimmste Strafe die Entmannung wäre“.], also sagte ich ihm, dass wir ihm nur einige ernste Peitschenhiebe geben würden... Wir brachten ihn an einen guten Ort und der Marschall gab ihm 18 harte Hiebe... danach lehrten wir ihn die Grundsätze des Gesetzes und der gerechten Bestrafung für solche Vergehen und was er zu erwarten hätte, sollten wir ihn jemals noch einmal aufsuchen müssen, nachdem wir ihm das Gesetz Gottes verkündet hatten...
Sonntag, 6. Sept. 1846. Heute Morgen ging eine Anzahl Polizisten und der Marschall hinüber zu Hebers Lager und brachte Peletiah Brown... in den Wald und gab ihm 18 Peitschenhiebe, die das Blut an zwei Stellen verbrachten... nun mussten wir nur noch einen Fall erledigen, und das war A. J. Clothier...
Wir brachten ihn aus dem Lager heraus und gaben ihm 23 Hiebe, wobei wir ihm fünf für sein übles Betragen gaben, während er sich unseren Händen befand.
Montag, 7. September 1846. Gingen nach dem Frühstück los, um Brigham Young zu treffen, und berichteten, was getan worden war, wozu er sagte, dass es alles recht und vollkommen zu seiner Zufriedenheit wäre...
Samstag, 12. September 1846. Den ganzen Tag zu Hause. Ging zu einem Rat bei Rockwoods Zelt um 19:00 Uhr. Hier sprach Brigham Young mit großer Macht... über die Auspeitschungen, die diese Jungs erhielten... Er unterstütze, dass sie ausgepeitscht wurden, und gab ihnen zu verstehen, WAS SIE ERWARTEN KÖNNTEN, WENN DAS GESETZ GOTTES KÄME und wir seinen Befehlen nicht gehorchen würden.“ (On The Mormon Frontier, The Diary of Hosea Stout, Unversity of Utah, 1964, Bd. 1, S. 190-193)
Die Mormonenhistorikerin Juanita Brooks erklärt, dass die Mormonen nicht nur das Auspeitschen praktizierten, sondern auch die Entmannung: „Aber es gab einige Schurken unter ihnen, um die man sich zu kümmern hatte, entweder mit Peitschenhieben, durch öffentliche Demütigung bei der Wahlabstimmung oder sogar mit drastischeren Mitteln. Wenn es notwendig wäre, einen Mann zu entmannen, der die Moral der Gemeinschaft verdarb, so hätte es als Warnung für andere gedient, dass solche Dinge hier nicht geduldet werden würden, und es würde garantieren, dass der Missetäter danach harmlos wäre. Öffentliche Gerichte hatten ihren Platz, aber Differenzen, die zwischen Brüdern vor Bischofsgerichten oder vor dem Hohen Rat geregelt wurden, wurden nicht von gesetzlichen technischen Eigentümlichkeiten bestimmt, sondern von weitherzigen Grundsätzen der menschlichen Rechte. So tat der Präsident wohl daran, der Welt zu sagen, dass in Zion keine zivilen Gerichte nötig wären.“ (John D. Lee, von Juanita Brooks, Calif., 1962, Seite 153)
Heber C. Kimball, ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft, machte am 12. Juli 1857 folgende Aussage: „...wenn ich kein guter Mensch bin, habe ich in dieser Kirche kein Recht auf eine Frau oder Frauen oder auf die Macht, meine Spezies fortzupflanzen. Was sollte also dann mit mir geschehen? MACHT EINEN EUNUCHEN AUS MIR und setzt meiner Fortpflanzung ein Ende.“ (Journal of Discourses, Bd. 5, S. 29)
Hosea Stout schrieb folgendes in sein Tagebuch unter dem Datum des 17. August 1858: „Wurde heute von Richter Eckles in sein Zimmer eingeladen. Er gab mir einen Brief von einem Wm. R. Yancey an ihn, der erklärte, dass ein John Beal vor kurzem in Ogden wegen Ehebruch mit E. Lishs Frau KASTRIERT worden wäre.“ (On The Mormon Frontier, The Diary of Hosea Stout, Bd. 2, Seite 663)
Richter Cradlebaugh, der im Bundesgericht der Vereinigten Staaten im Utah-Territorium gedient hatte, schrieb folgendes in einem Brief vom 18. Januar 1860:
„Nun zum Schluss, damit das Land die Wahrheit in Bezug auf diese Angelegenheiten wissen kann... behaupte ich -
1. dass das Mormonenvolk einer theokratischen Regierung unterworfen ist und kein Gesetz als bindend anerkennt, das nicht mit ihren angeblichen Offenbarungen übereinstimmt...
4. dass sie die Lehre vom 'Vergießen des menschlichen Blutes für die Vergebung der Sünden' lehren, wie es von ihrem kirchlichen Kodex genau festgelegt ist, und diese Lehren werden in die Praxis umgesetzt...
5. dass sie die Lehre lehren, dass es recht und göttlich ist, dass Mormonen Heiden berauben sollen, wo immer sie es mit Leichtigkeit und Entkommen vor öffentlichem Bekanntwerden tun können...
6. dass sie die Lehre von der KASTRATION von Männern lehren und praktizieren, und sie haben von ihrer Kanzel mit öffentlicher Einwilligung verkündet, dass der Tag nahe ist, wann ihr Tal von den Stimmen von EUNUCHEN widerhallen würde.
Ich bin hier und jetzt mit Beweisen vorbereitet, die diese Anschuldigungen stützen...“ (Brief von Richter Cradlebaugh, wie im Valley Tan am 22. Februar 1860, S. 2, abgedruckt)
John D. Lee erzählte folgendes in seinen „Bekenntnissen“:
„In Utah ist es im Priestertum Brauch gewesen, aus solchen Männern EUNUCHEN zu machen, die den Führern verhasst waren. Dies wurde zu einem zweifachen Zweck getan: erstens, war es eine vollkommene Vergeltung, und als nächstes ließ es das arme Opfer als lebendes Beispiel für andere über die Gefahren des Ungehorsams gegenüber dem Rat zurück, und wenn sie nicht so lebten, wie es vom Priestertum angeordnet ist.
In Nauvoo waren es die Anweisungen Joseph Smiths und seiner Apostel, alle Heiden zu schlagen, zu verwunden und zu kastrieren, die die Polizei beim Betreten oder Verlassen eines mormonischen Haushalts unter Umständen fassen könnte, die zum Glauben führten, dass sie wegen unmoralischer Absichten dort gewesen waren. Ich weiß von mehreren Gewalttätigkeiten, während ich dort war. In Utah war es die bevorzugte Vergeltung alter, erschöpfter Mitglieder des Priestertums, die junge Frauen an sich gesiegelt haben wollten, und viele junge Männer wurde entmannt, weil sie sich weigerten, ihre Liebste auf Verlangen eines alten, schwächelnden, aber immer noch sinnlichen Apostels oder Mitglieds des Priestertums aufzugeben.
Warren Snow war Bischof der Kirche in Manti, San-Pete-Grafschaft, Utah. Er hatte mehrere Frauen, aber es gab eine blonde, dralle junge Frau in der Stadt, die Snow als Frau haben wollte... Sie... erzählte ihm, dass sie mit einem jungen Mann, einem Mitglied der Kirche, verlobt sei und somit den alten Priester nicht heiraten könnte... Er sagte ihr, dass es der Wille Gottes wäre, dass sie ihn heiraten sollte...
Das Mädchen widerstrebte weiterhin. Die 'Lehrer' der Stadt besuchten sie und rieten ihr, Bischof Snow zu heiraten... Dann suchten die Autoritäten den jungen Mann auf und wiesen ihn an, die junge Frau aufzugeben. Dies verweigerte er standfest. Ihm wurden höhere Kirchenämter, celestiale Belohnungen und alles versprochen, das man sich denken könnte – aber alles vergebens. Er blieb seiner Verlobten treu und sagte, dass er lieber sterben würde, bevor er seine verlobte Frau in die Arme eines anderen geben würde.
...Der junge Mann bekam den Befehl, auf eine Mission an einen entfernten Ort zu gehen, so dass die Autoritäten bei der Absicht, das Mädchen zu zwingen, zu heiraten, wie sie es wünschten, keine Problem hätten. Aber die Mission wurde verweigert...
...Sein Schicksal wurde Bischof Snows Entscheidung überlassen. Er entschied, dass der junge Mann KASTRIERT werden sollte. Einige sagten: 'Wenn dies geschehen ist, wird er nicht dazu geneigt sein, das Mädchen unbedingt zu wollen, und sie wird, wenn sie weiß, dass ihr Liebling kein Mann mehr ist, auf die Vernunft hören.'
Es wurde dann entschieden, eine Versammlung der Leute einzuberufen, die dem Rat treu ergeben waren... in Manti... Dort war der junge Mann und man fragte ihn wieder, befahl ihm und drohte ihm, um ihn dazu zu bringen, die junge Frau Snow zu überlassen, aber seinem verpfändeten Wort treu, weigerte er sich zuzustimmen, das Mädchen aufzugeben. Dann wurden die Lichter gelöscht. Der junge Mann wurde angegriffen. Er wurde ernsthaft geschlagen und dann mit dem Rücken auf eine Bank gebunden, als Bischof Snow ein Bowiemesser zur Hand nahm und die Operation auf brutalste Weise vornahm...
Die Gruppe verließ dann den jungen Mann, der sich in seinem Blut wälzte... Der junge Mann gewann seine Gesundheit zurück, ist seitdem ein Idiot oder ziemlich geistesgestört gewesen... Kurz gesagt: Die junge Frau wurde bald danach gezwungen, an Bischof Snow gesiegelt zu werden.
Als Brigham Young von dieser Behandlung des jungen Mannes hörte, war er sehr wütend, aber er unternahm nichts gegen Snow. Er beließ ihn im Amt als Bischof von Manti und ordnete das Verschweigen dieser Sache an. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, das ich geben könnte, um zu zeigen, wie gefährlich es ist, sich dem Rat in Utah zu verweigern.“ (Confessions of John D. Lee, fotomechanischer Neudruck der 1880er-Ausgabe, S. 284-286)
Am 26. April 1859 erzählte der Valley Tan, eine nichtmormonische Zeitung, die in Salt Lake City veröffentlicht wurde, von „der Kastration des ________ Lewis durch eine Gruppe, einschließlich eines Bischofs einer der südlichen Siedlungen, die ihn als Gefangenen in diese Stadt hinaufbrachten, und von ____, der in derselben Saison in _____ kastriert wurde.
Diese beiden letzteren leben immer noch in einem Zustand, zu dem vergleichsweise der Tod ein Segen gewesen wäre. Einer von ihnen war vor kurzem in Camp Floyd. Der andere lebt in einem Loch im Boden in der Nähe einer der Siedlungen im San-Pete-Tal und ist vollkommen verrückt.“ (Valley Tan, 26. April 1859)
Der Leser wird bemerken, dass sich das Ereignis, das John D. Lee erzählte, in der „San-Pete-Grafschaft“ ereignete und dass der Mann „ein Idiot oder ziemlich geistesgestört“ war. Da der Valley Tan erklärte, dass der Mann in „einem Loch im Boden in der Nähe einer der Siedlungen im San-Pete-Tal“ lebte „und vollkommen verrückt ist“, können wir nicht anders, als zu glauben, dass sich dies auf dasselbe Ereignis bezieht.
Henry Jones wurde kastriert und schließlich wegen der Lehre der „Blutsühne“ ermordet. Harold Schindler erklärt, dass „Jones verstümmelt und zu Tode gebracht worden war, nach dem er wegen Inzucht mit seiner Mutter angeklagt worden war, die sein Schicksal teilte.“ (Orrin Porter Rockwell, S. 287) In einer Fußnote auf derselben Seite, gibt Mr. Schindler folgende Information:
„Dieses unglaubliche, bizarre Verbrechen verursachte unter den Mormonen ein Aufsehen. Henry Jones war gemäß Achilles Destroying Angels of Mormonism, S. 18-19, gerade erst aus California zurückgekehrt, als die Bürger von Great Salk Lake City ein Gerücht verbreiteten, das ihn beschuldigte, ein unnatürliches Verhältnis mit seiner Mutter zu haben. Achilles fährt fort: 'Rockwell wurde ausgeschickt, um Gerechtigkeit zu üben. Jones wurde mit einigen Freunden in einem Saloon angetroffen und er nahm an ihrer Ausgelassenheit teil. Während er unter Einfluss von Schnaps stand, lockten Rockwell und andere Jones aus der Vorstadt heraus, wo sie ihn fesselten und knebelten, und Rockwell kastrierte ihn. Jones schaffte es nach Hause und wurde gesund. Kurze Zeit später machten sich er und seine Mutter über die südliche Route auf nach California. Ungefähr siebzig Meilen außerhalb von Salt Lake City wurden sie an einem Ort, der Payson genannt wird, eingeholt, und sie lagerten an einem 'Unterstand'. Rockwell und seine Gruppe betraten den 'Unterstand', während sie schliefen, und als die Tür aufging, erwachte Jones, der durch seine Angreifer hindurchbrach und um sein Leben rannte. Die Gruppe ging dann hinein und tötete seine Mutter, indem sie ihr die Kehle durchschnitten. Dann begannen sie Jones zu verfolgen und schnappten ihn ungefähr drei Meilen außerhalb und erschossen ihn. Dann nahmen sie seinen Körper und brachten ihn zum 'Unterstand' zurück und legten ihn neben seine Mutter und rissen dann das Gebäude nieder auf die Körper, und dort liegen sie heute noch.'“
Dass Jones zwei Monate bevor er ermordet worden ist, kastriert worden war, wird durch Hosea Stouts Tagebuch bestätigt: „Samstag, 27. Febr. 1858. Heute Abend VERKLEIDETEN SICH mehrere Personen ALS INDIANER und betraten Henry Jones' Haus und zogen ihn mit einer Hure aus dem Bett und kastrierten ihn durch eine glatte und knappe Amputation.“ (On the Mormon Frontier; The Diary of Hosea Stout, Bd. 2, S. 653)
Am 19. April 1859 druckte der Valley Tan eine beeidete Erklärung von Nathaniel Case, die folgende Aussagen enthielt:
„Nathaniel Case, vereidigt, sagt, dass er seit dem Jahr 1850 im Territorium Utah gewohnt hat; wohnte bei Bischof Hancock (Charles Hancock) in der Stadt Payson, zu der Zeit, als Henry Jones und seine Mutter ermordet wurden, ungefähr am 15. April 1858. - Am Abend vor dem Mord wurde ein geheimer Rat im oberen Raum des Hauses von Bischof Hancock abgehalten; sah Charles Hancock, George W. Hancock, Daniel Rawson, James Bracken, George Patten und Price Nelson an jenem Abend in diese Versammlung gehen. Es waren ziemlich regelmäßig Versammlungen seit drei Wochen vor der letzten am selben Ort abgehalten worden. Ich war in keiner der Versammlungen; ich logierte im Hause des Bischofs. Ungefähr um 8:00 Uhr am Abend des Mordes sammelte sich die Gruppe am Haus des Bischof Hancock; dieselben Personen, die ich oben nannte, befanden sich in der Gruppe. Sie sagten, dass sie vorhätten, einen Pferch zu bewachen, wohin Henry Jones in jener Nacht kommen und Pferde stehlen würde; sie hatten Gewehre.
Ich hatte ein gutes 'Minnie'-Gewehr und Bischof Hancock wollte es sich ausleihen; ich weigerte mich, es ihm zu leihen. Die obigen Personen gingen alle gemeinsam weg; ich weiß nicht, wann sie zurückkehrten. Am nächsten Morgen hörte ich, dass Henry Jones und seine Mutter getötet worden waren. Ich ging zum Unterstand hinunter, wo sie lebten, als die Sonne ungefähr eine Stunde hoch am Himmel stand. Die alte Frau lag auf dem Boden im Unterstand auf ein wenig Stroh in den Kleidern, in denen sie getötet wurde. Sie hatte einen Einschuss durch den Kopf, der in der Nähe der Mitte der Stirn eintrat. In 15 oder 20 Minuten wurde Henry Jones dorthin gebracht und an ihre Seite gelegt; dann warfen sie einiges altes Bettzeug und ein altes Federbett über sie und dann rissen sie den Unterstand über ihnen ein...
Am nächsten Sonntag nach dem Mord sagte Charles Hancock, der Bischof, in einer Kirchenversammlung in Payson, dass ihn die Ermordung von Jones und seiner Mutter nicht bekümmerte, und es wäre bei Tageslicht erledigt worden, wenn die Umstände es erlaubt hätten. - Dies wurde von der Kanzel herab gesagt; es waren 150 oder 200 Personen anwesend. Er gab für das Töten keine Gründe an. Und sagte weiter nichts.
Nathaniel Case
Vereidigt und vor mir unterzeichnet an diesem 9. Tag des April 1859.
John Cradlebaugh,
Richter des 2. Gerichtlichen Bezirks.“
Diejenigen, die Henry Jones und seine Mutter ermorderten, mögen sich sehr gut an Brigham Youngs Worte erinnert haben, die in einer Predigt gerade zwei Jahre zuvor ausgesprochen wurden: „Angenommen, ihr findet euren Bruder mit eurer Frau im Bett vor und STOSST EINEN SPEER DURCH BEIDE HINDURCH, SO WÄRT IHR GERECHTFERTIGT UND SIE WÜRDEN FÜR IHRE SÜNDEN SÜHNEN UND IN DAS KÖNIGREICH GOTTES AUFGENOMMEN WERDEN. Ich würde in solch einem Fall sofort so handeln; und unter solchen Umständen habe ich keine Frau, die ich so sehr liebte, dass ich nicht einen Speer durch ihr Herz stoßen würde, und ich würde ES MIT REINEN HÄNDEN TUN...“ (Journal of Discourses, Bd. 3, S. 247)
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